| Aussegnungshalle | 140 Personen | 6 Aufbahrungsräume | Einbindung
Denkmalschutz | 2011 | |
Die vorgefundenen Räumlichkeiten des alten „Leichenhausees“ entsprachen in keiner Weise mehr den heute gebotenen Anforderungen an Pietät, Respekt und Ehrfurcht, verbunden mit einem würdevollen Abschiednehmen. In direkter Beauftragung wurde ein Konzept entwickelt, das auf dem engen Raum zwischen Grabfeldern, denkmalgeschützter Kirche mit Friedhofsmauer den Raum für eine zeitgemäße Aussegnungshalle schaffen sollte.
Die Dominanz und Würde der alte Friedhofskirche von 1576 bleibt erhalten und gegenüber der vorgefundenen Situation deutlich aufgewertet: ein gläsernes Treppenhaus verbindet Alt und Neu und
schafft eine transparente Fuge zwischen den beiden Bauwerken, die mit über vier Jahrhunderten Abstand errichtet wurden.
Die Anlage ist zur rückwärtig gelegenen Straße 2-geschossig und erlaubt eine ebene Andienung des Sockelgeschosses. Von hier können die Särge über einen Aufzug direkt zum Friedhofplatz bzw.
in die Aufbahrungszellen des Erdgeschoss gebracht werden, ohne die Friedhofsruhe zu stören.
Zum Friedhof öffnet sich der Raum der Stille und verbindet den Innen – und Außenraum über eine bodentiefe Glasfassade. Eine geschlossene Muschel-kalkwand tritt im Mittelbereich zurück und begrenzt nach außen den offenen Wandelgang. Das überkragende schwebende Dach bietet Wetterschutz bei großen Trauerfeiern.
Die Halle selbst wird durch den Muschelkalk geprägt, der die Anmutung der Friedhofsmauer in den Neubau transportiert. Über die Lichtfuge der Stirnwand im "Raum der Stille", rückt die Stele des Künstlers Franz Raßl ins Zentrum und schafft eine meditative Atmosphäre.